Eine meiner Töchter ist seit Januar 2023 bei der Bundeswehr als Zeitsoldatin. Ihre Grundausbildung ist in Norddeutschland – 600 km von zu Hause entfernt.
Anfangs rief sie mehrmals in der Woche an. Nach ca. drei Wochen hörten die Anrufe auf. Die WhatsApp-Nachrichten waren sehr kurz: „Bin abends so kaputt, falle nur noch müde ins Bett!“ „Komme am Wochenende nicht nach Haus – bin geschafft!“
Nachvollziehbar, dachte ich und nahm es hin. … Bis zu ihrem letzten Wochenendbesuch: Sie erzählte bruchstückchenhaft. Ich fragte nach und sie gestand schließlich, dass sie an den Wochenenden ein zügelloses Leben führt – feiern, feiern bis zum Abwinken!
Ich war entsetzt, fassungslos, enttäuscht, traurig, wütend! Das soll meine Tochter sein? Was habe ich erzogen? Habe ich versagt in meiner Erziehung? Was ist los mit ihr?
Die MTA in unserem Hausheiligtum musste einiges aushalten – über mehrere Stunden tobte ich mich aus. Ein Wechselbad an Gefühlsausbrüchen, bis endlich „Ruhe“ einkehrte. Wie?
Beim Anblick des MTA-Bildes fiel mein Blick auf die Novene und der Gedanke kam mir, gemeinsam mit Sr. Emilie die Angelegenheit zu klären! Es war Balsam für meine Seele!
Ein innerer Wandel im Denken und Handeln zu der beschriebenen Situation kehrte ein:
- Ruhig werden mit der Gewissheit, dass die „verlorene Tochter“ zu meiner Lebensgeschichte, die der Vater für mich geschrieben hat, dazu gehört!
- Ich lasse los und überlasse es restlos „dem Himmel“!
- Ich weiß mich von der Liebe des himmlischen Vaters getragen und weiß, dass er auch meine Tochter liebt, im Blick hat. Ihr Freiheitsmissbrauch gehört wohl zu ihrem Leben dazu!
- Ich springe in die Arme des Vaters. Ich bin hilflos und schwach, weiß mich aber in seinen Armen geborgen und gehalten und getragen.
Und ein Wunder ist geschehen: Ich kann mich mit meiner Tochter in aller Sachlichkeit unterhalten – ohne sie zu verstoßen! Bestimmt braucht sie jetzt erst recht eine liebende, mütterliche Hand, die sie hält, trägt und führt!
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