„Ich bin getauft! Was heißt das eigentlich?“
Dreimal wurde diese Frage bei der „Regensburger Wallfahrt“ in Koblenz Metternich gestellt. Ein Blick ins Leben von Emilie Engel sollte helfen, diese Frage zu beantworten.
Sie war ergriffen vom Geschenk der Taufe:
„Mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele erneuere ich heute mein Taufversprechen. Ehre sei dem Vater in mir, dem Sohn in mir, dem Heiligen Geist in mir! Amen.“[1]
So betete sie am Jahrestag ihrer Taufe 1939 (8.2.1939). Damit drückte sie die tiefe Wahrheit der Innewohnung Gottes aus. Für sie war Realität, was Paulus an die Gemeinde in Korinth schrieb: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“[2] – Für Emilie Engel war dies nicht einfach eine theoretische Glaubenswahrheit, sondern ein ganz persönliches Gottesgeschenk. Die Taufe schenkte ihr eine neue Würde durch den Dreifaltigen Gott, den sie liebte und verehrte.
[1] Zitiert nach einer Schrifttafel im Emilie-Begegnungszimmer in Koblenz-Metternich; [2] 1 Kor 3,16
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„Wer mit Emilie Engel in Berührung gekommen ist, der hat den Himmel gespürt. Gott lebte und wirkte in ihr“, so erzählte die Referentin in ihrem Vortrag.
Emilie hat auch im Anderen das Göttliche gesehen. Deswegen konnte sie ehrfürchtig mit anderen umgehen. – Um diesen Glauben lebendig zu erhalten, hat sie es sich in Schönstatt zur Gewohnheit gemacht, jeden Abend Rückschau zu halten auf ihren Tag Vermutlich hat sie sich dabei gefragt: „Wo ist mir Gott heute begegnet? Wo durfte ich seine Liebe erfahren?“ Diese Einübung war für sie wie ein Blick in eine Schatzkammer.
Im Liebesbündnis mit der Mater ter admirabilis (Dreimal Wunderbare Mutter) untermauerte sie den Glauben: „Gott hat ja zu mir gesagt und ich sage ja zu ihm. Ich sage ja zur Gottesmutter, die mich an die Hand nimmt und in die Arme des Vaters führt“. Diese Erkenntnis kann von großer Bedeutung für Menschen heute sein, die nicht selten unter Einsamkeit leiden, sich nicht angenommen wissen, nicht für wert und würdig erleben.
Die heilige Taufe, das Liebesbündnis mit der Gottesmutter und Pater Kentenich haben Emilie geholfen, eine Persönlichkeit zu werden, die Ausstrahlung hat; eine Persönlichkeit, die in sich selber ruht, weil sie in der Tiefe ihrer Seele erlebte, dass da jemand war, der sie aufgefangen hat, als sie sich zurückfallen ließ wie ein Kind in die Arme des himmlischen Vaters.
Mit froher Überzeugung sangen die Wallfahrer dann das Lied aus dem Gotteslob „Ich bin getauft und Gott geweiht …“ – Am Schluss des Impulses konnten die Zuhörer kleine Weihwasserflaschen mitnehmen, auf denen die Worte standen: Das Weihwasser erinnert uns daran, dass wir getauft sind und zu Christus gehören.
„Heute ist mir die Taufe noch einmal richtig wertvoll geworden“, meine eine Frau. Und der begleitende Priester sagte: „Das ist jetzt sehr grundlegend gewesen und wichtig für uns!“
Gerne besuchten die Wallfahrer/innen dann das Grab von Emilie auf dem Friedhof der Schwestern in Metternich und trugen ihr innige Bitten vor, im Vertrauen, dass sie eine gute Fürsprecherin im Himmel ist. „Wir freuen uns, wenn sie in diesem Jahr zu uns nach Nittenau und Rain kommen!“ verabschiedeten sich eine ganze Anzahl der Besucher am Grab von Emilie Engel.
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